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Gesundheit heute

Familienplanung

Familienplanung

Sexualität auszuleben, ohne dabei Kinder zu zeugen - das war schon immer ein menschliches Ansinnen. Allerdings standen Jahrhunderte lang keine sicheren Verhütungsmethoden zur Verfügung. Rund 40 Jahre nach Einführung der Antibabypille ist Empfängnisverhütung dagegen so selbstverständlich, dass Kriterien wie Bequemlichkeit, Kosten oder Natürlichkeit bei der Auswahl der Methode in den Mittelpunkt rücken. Wir haben für Sie alles Wichtige zu den einzelnen Verfahren zusammengestellt - von der Wirkungsweise über die Vor- und Nachteile bis hin zu den Kosten. Bildquelle: wavebreakmedia/Shutterstock.com

Fehlbildungen durch Diabetesmittel?

Fehlbildungen durch Diabetesmittel?
Auch Väter können Geburtsdefekte auf ihren Nachwuchs übertragungen.

Die Einnahme von Tabletten gegen Diabetes könnte einer aktuellen Studie zufolge die Fehlbildungsrate bei Jungen erhöhen. Allerdings nur, wenn der Vater die Diabetesmedikamente in den letzten drei Monaten vor der Zeugung einnimmt.

Veränderungen am Genitale

Manche Arzneimittel führen zu Geburtsfehlern beim Nachwuchs. Dabei ist es nicht nur gefährlich, wenn die Mutter diese Medikamente einnimmt. Auch Arzneimittel, die der werdende Vater vor der Zeugung schluckt, können dem Ungeborenen schaden.

Dänische Forscher*innen haben nun herausgefunden, dass womöglich Diabetesmedikamente riskant sind. Sie untersuchten die Daten von 1,1 Million Neugeborenen und Eltern. Das Ergebnis: Hatte der Vater in den drei Monaten vor der Zeugung den Wirkstoff Metformin eingenommen, erhöhte sich das Risiko für Geburtsfehler um das Dreifache. Die Vergleichsgruppe waren Kinder, deren Väter dieses Medikament nicht eingenommen hatten. Betroffen waren dabei nur die Jungen, wobei sich die meisten Fehlbildungen in ihrem Genitalbereich befanden. Geschwister, die der Vater zu einer Metformin-freien Zeit gezeugt hatte, waren ohne Geburtsdefekte.

Insulin war ohne Einfluss

In dieser Untersuchung steigerte auch das Diabetesmittel Sulfonylharnstoff das Fehlbildungsrisiko. Eine antidiabetische Behandlung mit Insulin hatte dagegen keinen Einfluss auf die Rate an Geburtsfehlern.

Metformin hat womöglich einen Einfluss auf die Entwicklung der Spermien. Im Tierexperiment führte der Wirkstoff zu gestörten Stammzellen im Rattenhoden. Noch ist unklar, ob sich diese Ergebnisse auf den Menschen übertragen lassen, meint Prof. Dr. Wolfgang Rathmann vom Deutschen Diabetes Zentrum der Leibniz Universität Düsseldorf.

Noch kein Grund zu Therapieänderung

Anhand dieser einen Studie die Therapieempfehlung zu ändern, hält der Experte für verfrüht. Sollten sich die Ergebnisse allerdings durch andere Untersuchungen bestätigen, wäre bei Vätern mit Diabetes und Kinderwunsch die Insulinbehandlung eine Alternative.

Quelle: Ärzteblatt

12.05.2022 | Von: Dr. med. Sonja Kempinski; Bild: Addictive Stock/imago-images.de